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Fliegerhorst der Luftwaffe

Letzte Änderung: 21.09.2011 01:41Uhr
Soldaten bei der Flugplatzwache; hinten links: Heimatschule
Soldaten bei der Flugplatzwache; hinten links: Heimatschule
Der nach dem Versailler Vertrag stillgelegte Fliegerhorst wurde ab 1933 durch die „Fliegerlandesgruppe“ zu einem Lehrflugplatz umgebaut. Die Fliegerlandesgruppe war eingegliedert in den „Deutschen Luftsportverband“, dessen Aufgabe die militärische Fliegerausbildung war. Durch ihn sollte der ernorme Pilotenbedarf der noch getarnten Luftwaffe gedeckt werden. Hinter dem 1933 von der NSDAP gegründeten Verein verbarg sich spätere Luftwaffe, deren Existenz duch den Versailler Vertrag verboten war. Nach der Offenlegung der Luftwaffe am 1. März 1935 wurde offiziell aus dem Vereinsgeführten Lehrflugplatz der „Fliegerhorst Weimar-Nohra“.
Postkarte von 1944
Postkarte von 1944
In diesem Zuge wurde 1937 in Nohra-Süd eine Kasernenanlage aus dem Boden gestampft. Beide Einrichtungen wurden vorwiegend für Ausbildungszwecke genutzt. So wurden hier neben Piloten auch Funker und anderes Militär ausgebildet. Im Krieg wurden die Einrichtungen aber auch zur Auffrischung von Einheiten genutzt.
Zwischen 1944 bis 1945 waren insbesondere Flugplätze der Luftwaffe Ziel der alliierten Bombardements. Auch der Fliegerhorst Nohra wurde mehrfach bombardiert. Dabei wurden Flugzeuge und Gebäude beschädigt und zerstört.
Am 11. April sprengte eine 19 Mann starke Truppe aus dem Fliegerhorst die Autobahnbrücke bei Nohra, um die Amerikaner aufzuhalten. Doch diese beschossen mit Panzern das Waldstück, in dem sich die Deutschen versteckten. Keiner von Ihnen überlebte. Das Grab dieser Soldaten befindet sich noch immer in besagtem Waldstück an der Autobahn.
Blick aus dem Hangar über das Flugfeld in Richtung Ettersberg
Blick aus dem Hangar über das Flugfeld in Richtung Ettersberg
Anschließend übernahm die 9. Airforce der US-Armee den Flugplatz. Sie stationierte das "HQ IX Fighter Command" und die "153th Liason Squadron" (Verbindungsflieger) zur Luftraumüberwachung und ließ die zerstörten Hallen und Gebäude durch das 825. Flugplatzbaubataillon wieder Nutzbar machen. Ab 13. April konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.

Me 262 am 8.5.1945 auf dem Fluplatz Nohra, Quelle: Orville Iverson
Me 262 am 8.5.1945 auf dem Fluplatz Nohra, Quelle: Orville Iverson
Die Amerikaner flogen in den folgenden Wochen kranke Buchenwaldhäftlinge aus Nohra aus. Auch landeten mehrmals Vertreter der internationalen Presse, Kongressabgeordnete sowie Senatoren in Nohra. Sie wurden zur Besichtigung des KZ Buchenwald eingeflogen.
Am 8. Mai 1945 wurde plötzlich Luftalarm gegeben. Wenig später landete ein Düsenjäger Me-262 und eine Ju87 in Nohra. Die Aufgeschreckten amerikanischen Soldaten staunten nicht schlecht als aus den Maschinen auch Zivilisten stiegen, die vor den russischen Truppen geflüchtet waren.
Die Amerikaner zogen am 5. Juli 1945 ab und die 8. Gardearmee der Sowjetunion nutzte den Standort Nohra als Hauptquartier.

In Nohra stationierte Einheiten:

1935: Flieger-Ausbildungs-Stelle Weimar-Nohra, Luftkreis III
1937: Flugzeugführerschule A/B 51, (aufgestellt am 1.8.1937 als FFS A Weimar-Nohra, ab 1.4.1939 Zuordnung zum Flieger-Ausbildungs-Regiment 51, Verlegung nach Heiligenbeil im Januar 1940)
1938: Flieger-Ersatz-Abteilung 51 (aufgestellt am 1.11.1938 aus der Flieger-Ausbildungs-Stelle Weimar-Nohra)
1939: Flieger-Ausbildungs-Regiment 51 (aufgestellt am 1.4.1939 aus der Flieger-Ersatz-Abteilung 51, 1941 Umbenennung in Flieger-Regiment 51 und Verlegung nach Antwerpen)

1943: Verlegung von Transportfliegern aus Stalingrad zur Auffrischung nach Nohra. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um Teile der "Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 9".
Flugplatzkommando A 36/IV (von Februar 1943 bis April 1944)
Flugzeugführerschule A 114 (Verlegung am 5.8.1943 von Wien nach Weimar-Nohra. Im Februar 1945 Verlegung nach Warnemünde.)

1944: Fliegerhorst-Kommandantur A (o) 33/III (aufgestellt am 1.4.1944 aus Flugplatzkommando A 36/IV Existent bis April 1945.)
1945: Oberkommando der Luftwaffe (22.02.Verlegung von Teilen des OKL aus Berlin nach Weimar-Nohra)
vom 13.April bis 5.Juli 1945: 9th Airforce U.S.Army, HQ IX Fighter Command, 153th Liason Squadron, 327th Fighter Control Squadron